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Ich liebe Paris. Warum, kann ich nicht genau sagen. Es ist mir selbst ein Rätsel, aber nun bin ich schon das fünfte Mal in den letzten Jahren für einige Tage dorthin gefahren und spüre, während ich in meinem Hotel auf dem Bett liege und diese Zeilen schreibe, dass diese Stadt etwas in mir auslöst. Und um dies zu sortieren, muss ich es hier aufschreiben.
Es war mal wieder ein spontaner Entschluss. Eigentlich bin ich noch nie nach größerer Planung nach Paris gefahren. Vor zwei Wochen hatte ich das Gefühl, dass eine ganze Menge auf mir lastet und bewältigt werden will. In solchen Situationen kommt dann gerne der Fluchtreflex, der mich einfach nur wegrennen lassen möchte. Zumeist bin ich hart gegen mich und widerstehe diesem Drang. Doch vor zwei Wochen erschien es mir besser, ihm mal wieder nachzugeben. Also buchte ich spontan ein Hotel in Paris. Okay, ich wählte eine Buchungsart mit möglicher Stornierung, aber mir war klar, dass ich dies nie nutzen würde. Obwohl die Herausforderungen kurz vor der Abreise eher größer als kleiner geworden waren und ich die Tage gut hätte gebrauchen können, um den Berg wenigstens etwas abzutragen. Zumal mich eine Erkältung kurz zuvor auch noch gelähmt hatte. Aber nun zog ich es durch, wie ich es ja eigentlich immer tue.

Blick auf Paris
Von oberhalb des Parc de Belleville beim Café Moncoeur hat man einen tollen Blick über Paris. Leider war es bei meinem Besuch etwas diesig.

Frühstück in Paris
Dieses Mal mit Buch statt mit Zeitung.

Mein Lieblingsparfüm
Auch schon ein Ritual: Bei jedem Besuch muss ich mich bei Nicolai mit meinem Lieblingsparfüm eindecken.
Nun könntest du einwerfen, dass es gar nicht so schlecht ist, spontan ein paar Tage nach Paris fahren, auf neun Bücher zurückschauen und dazu gelegentlich Auftritte zu machen zu können, die das Publikum begeistern. Ich müsste zugeben, dass du durchaus recht hast. Doch den Status quo zu halten, war noch nie ein befriedigendes Ziel. Vielleicht bei den buddhistischen Mönchen, aber von denen bin ich weit entfernt. Ich gebe es zu. Ich hätte gerne mal ein Buch von mir an Nummer 1 der Verkaufscharts. Ich hätte gerne viel mehr Auftritte vor viel mehr Publikum. Allerdings habe ich gerade keine Ahnung, wie ich das erreichen soll. Also werde ich wieder vor das Hotel treten, durch die Straßen von Paris schlendern und irgendwo für einen Café Creme einkehren. Wer weiß, vielleicht kommt die Erleuchtung ja noch.
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